Hast du Konzentrationsprobleme bei Stress? Das ist leider der Alltag vieler Menschen. Finde hier 5 Tipps, wie du deinen Stress bewältigen kannst.
Konzentrationsprobleme bei Stress in Zeiten des Corona-Virus
Für die meisten Studenten steht die Zeit gerade still, denn sie können nicht länger an Seminaren und Vorlesungen teilnehmen, weil die Universitäten geschlossen sind. Viele Seminare werden nun online angeboten. Die ungewohnte Situation verursacht Stress und damit sind auch Konzentrationsprobleme bei Stress vorprogrammiert.
Studenten, die in Bars oder anderen Unternehmen arbeiten, um ihre Miete und ihr Studium zu bezahlen, können zusätzlich nicht arbeiten. Existenzängste sind an der Tagesordnung. Denn im Moment kann niemand vorhersagen, wann das „normale“ Leben weitergeht.
Corona und das Studium
Und als wäre das noch nicht genug, steht für viele Studenten eine Seminararbeit oder sogar die Abschlussarbeit kurz bevor. Denn ich höre immer mehr von Seminaren, die zwar ausgesetzt sind, die jedoch durch Ersatzleistungen beendet werden. So werden statt der Referate schriftliche Ausarbeitungen der Referate oder andere Ersatzleistungen fällig. Die wollen nun vorbereitet und erarbeitet werden. Und das zuhause und allein. Für Studenten, die gerne in der Gruppe und in der Bibliothek arbeiten, ist das eine komplett neue Situation bis hin zur völligen Katastrophe.
Doch das Arbeiten unter hohem Stress oder mit großen Problemen im Nacken lässt sich lernen. In diesem Artikel bekommst du hilfreiche Denkanstöße und erprobte Strategien, wie du trotz all der Schwierigkeiten erfolgreich studieren kannst.
Konzentrations-Tipp 1: Akzeptiere deine Sorgen
Sich Sorgen in unsicheren Zeiten zu machen, ist vollkommen normal. Denn so ist unser Gehirn seit vielen Tausend Jahren programmiert. Unsichere Zeiten und Stress aktivieren den Sympathikus, einen Teil des vegetativen Nervensystems, in unserem Gehirn. Der Sympathikus stellt unseren Körper auf eine Aktivitätssteigerung ein (übrigens ist das auch der Grund, warum viele Studenten unter Stress zu Höchstformen auflaufen). Neben der aktuellen bedrohlichen Situation kann er ebenso auch durch Geldsorgen, Beziehungsprobleme oder Angst vor schlechten Noten im Studium aktiviert werden. Der Sympatikus stellt den Körper sofort auf Kampf und Problemlösung oder die Flucht ein, sodass es nicht verwunderlich ist, wenn die Gedanken sich wie eine Spirale nur noch um das Problem kreisen.
Wenn du dich dann auch noch darüber ärgerst, dass du dich nicht konzentrieren kannst, dir selbst sogar Vorwürfe machst, ist das Chaos komplett.
Was dir in der jetzigen Situation hilft, ist ein Anerkennen der Situation. Denn deine Konzentrationsprobleme bei Stress sind nur menschlich. Egal, worum sich deine Sorgen gerade drehen – es ist in Ordnung, dass du dir Sorgen machst. Es ist auch in Ordnung, Angst zu haben und sich nach einer Lösung zu sehnen. Vielleicht ist aber gerade diese Lösung nicht in Sicht. Auch solche Situationen gibt es und lassen sich genau jetzt auch nicht ändern. An diesen Gefühlen wirst du auch in genau diesem Moment nichts ändern können, doch du kannst auch trotz deiner Angst weitermachen. Vertraue auf dich und deine Fähigkeiten, auch wenn die Situation sehr belastend ist. Je weniger hart du mit dir ins Gericht ziehst und je mehr du deine Situation mit all seinen Schattenseiten als gegeben akzeptierst, desto besser wirst du dich auch auf etwas anderes konzentrieren können.
Konzentrations-Tipp 2: Das Wolkenbild
Sicherlich legst du dir bereits bestimmte Zeiten zum Arbeiten fest und hast einen Zeitplan für eine Arbeit (wenn nicht kommst du hier zum Artikel „Warum du einen Zeitplan erstellen solltest). Diese Zeit ist jedoch nur produktiv, wenn es dir gelingt, deine Sorgen für diesen Zeitraum auszublenden. Damit du dich in diesen Arbeitszeiten wirklich auf die Uni konzentrieren kannst, räume auch deinen Sorgen einen bestimmten Zeitraum frei. In dieser Zeit kannst du grübeln, traurig sein und auch mal schreien und die angestaute Energie richtig rauslassen. Das ist weitaus effektiver als die Verschiebung deiner Sorgen auf „später“.
Damit das gelingt, habe ich eine kleine Übung für dich. Sie braucht etwas Übung und funktioniert nur dann, wenn du Sorgen bereits als einen Teil deines Lebens akzeptierst und nicht mehr gegen deine Gefühle ankämpfst. Beginne mit der Übung in einfachen Situationen bevor du dich an schwierigen Situationen wie Prüfungsvorbereitungen wagst. Alltagsarbeiten wie Kochen oder der Haushalt eignen sich dafür sehr gut.
Die Übung für Konzentrationsprobleme bei Stress
Beginne mit deiner Arbeit. Schweifen deine Gedanken nun irgendwann zu deinen Sorgen ab, nimm diesen Zustand bewusst wahr. Vielleicht hilft dir auch ein Satz wie „Ah, da seid ihr ja wieder.“ Doch anstatt sich mit ihnen zu beschäftigen, verwandelst du diese Gedanken bildlich in Wolken und schiebst sie wie ein Wind aus deinen Gedanken. In der Meditation wird dieses Bild von Gedanken als Wolken genutzt, die du mit deinen Gedanken lenken kannst. Denn nur so ist die Sonne wieder zu sehen und der Raum frei für die aktuelle Aufgabe. Versuche diese Übung einfach mal aus probiere mit verschiedenen Bildern herum. Vielleicht hilft es dir, wenn du dir deine Sorgen statt wie Wolken wie einen Luftballon oder auch eine Welle vorstellst, die du weglenkst.
Konzentrations-Tipp 3: Schaffe eine Sorgenzeit
Kein Problem lässt sich auf ewig aufschieben. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem du dich mit deinem Problem beschäftigen darfst und sollst. Lege dir hierfür ein festes Zeitfenster fest. In dieser Zeit darf gegrübelt, geweint, geplant und auch geschrien werden. Und damit du nicht jede freie Minute mit diesen Dingen verbringst, Einigen Menschen hilft es, sich diese „Sorgenzeit“ als Termin in den Kalender einzutragen und auch nicht zu verschieben. Selbstredend steht in dieser Zeit jede andere Aufgaben hinten an. Denn jetzt geht es nur um dich und die Lösung deiner Probleme.
Konzentrations-Tipp 4: Suche die Lösung, nicht die Ursache
Dieser Tipp gegen Konzentrationsprobleme bei Stress tut wahrscheinlich auf den ersten Blick am meisten weh. Doch hast du diesen Grundgedanken verinnerlicht, ist er so einfach wie sinnvoll.
Nie wieder „was wäre, wenn…?“
Beleuchte deine Probleme von nun an nur noch lösungsorientiert. Denn Probleme sind ein ergiebiges Thema, mit dem man sich gut und gerne den ganzen Tag beschäftigen kann. Aber diese Zeit lässt sich auch für die Uni oder einfach die schönen Dinge im Leben nutzen. Sicherlich ist es dafür oft nötig, das Problem verstanden zu haben. Doch ich treffe immer wieder Menschen, denen es scheinbar weniger um die Lösung als um die Ursachenfindung geht. Und dafür wird das Problem von allen erdenklichen und auch unnötigen Seiten beleuchtet. Und als wäre das nicht genug, werden gesagte Sätze immer wieder neu interpretiert und „Was-wäre-jetzt-wenn“-Szenarien entwickelt. Und am Ende der Grübelei steht – nichts. Denn genau so viel weiter bringt dich diese Art der Problembetrachtung.
Stress benötigt lösungsorientiertes Denken
Vor allem in stressigen Zeiten solltest du versuchen, dich mit deinen Problemen nur noch lösungsorientiert auseinanderzusetzen. Frage dich hierfür, ob diese Gedanken, die du dir gerade machst, zur Lösung deines Problems beitragen. Tun sie es nicht, nutze die Wolken-Methode und schiebe diese Gedanken beiseite.
Bleibe geduldig, wenn es anfangs schwer fällt
Sei nicht zu streng mit dir, sollte dir diese Methode am Anfang noch schwer fallen. Du wirst sehen: Je häufiger du dich auf die Lösung deiner Probleme konzentrierst, desto mehr Zeit wirst du für deine Uni-Aufgaben trotz Stress und Problemen haben.
Konzentrations-Tipp 5: Plane nur den nächsten Schritt
Du hast dich in deiner Arbeitszeit um deine Aufgaben gekümmert und fragst dich nun, wie du dein Problem nun lösen kannst? Häufig ist das Gehirn mit dieser Frage jedoch vollkommen überfordert. Konzentriere dich zunächst nur auf den nächsten Schritt, den du tun kannst. Hast du alle Informationen, um dein Problem zu lösen? Wenn nicht, besteht deine nächste Aufgabe darin, diese Informationen in Erfahrung zu bringen. Du stehst an einem Scheideweg und kannst dich zwischen zwei Optionen nicht entscheiden? Dann hilft dir in einem nächsten Schritt eine Pro-und Contra-Liste usw. Du siehst, es gibt immer einen nächsten Schritt – und dann noch einen – und dann noch einen und noch einen.
Durch die Planung des nächsten Schritts aktivierst du deinen Parasympathikus, der für deine Ruhe- und Generationsaktivität zuständig ist. Dies ist vor allem wichtig, um deine Konzentration auf das Lernen oder die Facharbeit zu lenken. Und schon ist deine Arbeit erledigst – und das trotz deiner Sorgen.